Ein Schwangerschaftsabbruch ist keine schöne Erfahrung – Silke, Duisburg

Mein Schwangerschaftsabbruch liegt inzwischen 16 Jahre zurück. Ich war bereits Mutter einer gesunden Tochter, die damals drei Jahre alt war. Nachdem in der zehnten Schwangerschaftswoche bei einer Ultraschalluntersuchung eine "erhöhte Nackentransparenz" gesehen wurde, schickte mich meine Frauenärztin ins Krankenhaus zur Amniozentese.

Diese ergab den Befund Trisomie 18, eine genetische Veränderung, die Organfehlentwicklungen der lebenswichtigen Organe wie Herz, Nieren, Gehirn usw. verursacht. Welche Organe und in welchem Ausmaß die Schäden sein werden, konnte man uns nicht sagen. Es stand aber wohl fest, dass dieses Kind keine Chance auf ein (Über-) leben hat. Es würde entweder zu einer Totgeburt kommen, also das Kind würde bereits im Uterus versterben oder in den ersten Wochen, vielleicht Monate nach der Geburt. Es gab also keine Chance. Wir waren schockiert und ratlos. Und es wurde relativ schnell klar, dass ich es meiner Familie nicht zumuten wollte, insbesondere nicht meiner dreijährigen Tochter und mir, ein Baby zur Welt zu bringen und zu begrüßen und es dann sterben zu sehen. Die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch stand fest. Dieser wurde in einem Krankenhaus durchgeführt. Auch haben wir  eine humangenetische Beratung in Anspruch genommen, um uns umfassend zu informieren. Ich habe mich in jeder Situation gut aufgehoben gefühlt, von meiner Gynäkologin über die Ärztin, die die Amniozentese durchgeführt hat bis zu den Ärzten in der Klinik während des Abbruchs. Für all diese Möglichkeiten in diesem Land bin ich dankbar! Ein Schwangerschaftsabbruch ist definitiv keine schöne Erfahrung, aber manchmal im Leben die richtige Entscheidung!

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